Unser Gymnasium hat den Bildungs- und Erziehungsauftrag, allen Schülerinnen und Schülern eine ihren Fähigkeiten entsprechende Bildung zu vermitteln, dies gilt auch für Kinder mit besonderen Begabungen oder Hochbegabung. Im Mittelpunkt der Beratung im Bereich Begabungsförderung steht der einzelne Schüler mit seinen besonderen Stärken und Fähigkeiten. Die Möglichkeiten zur Förderung besonderer Begabungen sind vielfältig und können ein Anreichern (Enrichment) und/oder ein Beschleunigen (Akzeleration) der Schullaufbahn bedeuten; sie werden im Gespräch individuell abgestimmt und umfassen beispielsweise
• die Teilnahme an Wettbewerben,
• Sprachzertifikate,
• schulische und außerschulische Projekte,
• die Zusammenarbeit mit Universitäten,
• Differenzierungsmöglichkeiten wie das so genannte „Drehtürmodell“, welches das Fernbleiben von klar deklarierten Teilen des stundentafelgemäßen Unterrichts zugunsten des Forscher-Projekts erlaubt, jedoch selbständiges Nachholen des versäumten Stoffes verlangt,
• Möglichkeiten zur individuellen Schulzeitverkürzung („Überspringen“ einer Jahrgangsstufe),
• gleichzeitiges Erlernen von zwei Fremdsprachen,
• vierte Fremdsprache in der Oberstufe,
• interdisziplinäre Angebote im WP II-Bereich und im Projektkursangebot,
• Austauschprogramme,
• besondere, zusätzliche Aufgaben in Rahmen des AG-Angebots,
• Portfolio zur Dokumentation der außerunterrichtlichen Leistungen und des sozialen Engagements (am Ende der Schullaufbahn, als Anlage zum Abiturzeugnis).
Um Begabungen frühzeitig erkennen zu können, greifen wir auf Beobachtungen von Eltern, den Schülern selbst, ehemaligen und jetzigen Lehrern zurück, so beispielsweise schon beim Schuleingangsgespräch. Durch Austausch mit den Grundschulen und den betreuenden Psychologen bzw. Beratungsstellen informieren wir uns und stimmen uns ab, innerschulisch innerhalb der regelmäßigen Beratungsgespräche und pädagogischen Klassenkonferenzen. Weiterhin ziehen wir bei Bedarf schulexterne Adressen zur intensiveren Unterstützung heran, z.B. die Koordinatorin Begabungsförderung bei der Bezirksregierung Arnsberg.
Der Stellenwert, den wir der Begabungsförderung beimessen, wird nicht zuletzt daran deutlich, dass das Märkische Gymnasium sich sowohl im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“ als auch in der Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ engagiert.
In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurde das MGI als eine von nur 300 Schulen in ganz Deutschland für die Teilnahme an der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potenziell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler des Primar- und Sekundarbereichs ausgewählt. Ziel der Initiative ist es, diesen Schülerinnen und Schülern - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status - bestmögliche Lern- und Entwicklungschancen zu eröffnen. Neben Mathematik und Naturwissenschaften konzentriert sich die Initiative auf die Fächer Deutsch und Englisch.
Seit Jahren setzt das MGI erfolgreich Konzepte zur individuellen Förderung um und verfügt daher über eine erhebliche Vorerfahrung: Wir unterstützen alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule bei der Sicherung ihrer Schullaufbahn, wir fördern aber auch gezielt begabte Schülerinnen und Schüler in allen Bereichen unseres Schulprofils: Musik, MINT, Sport und Sprachen. In den letzten Jahren haben wir für besonders talentierte und potenziell leistungsstarke Schülerinnen und Schüler neue Angebote innerhalb und außerhalb des Regelunterrichts erprobt, die wir erweitern und nachhaltig entwickeln möchten.
Dieser Prozess zur Entwicklung einer leistungsfördernden Schulstruktur wird durch die Teilnahme an der Bund-Länder-Initiative gestärkt: Das auf zehn Jahre angelegte Projekt bietet den teilnehmenden Schulen Unterstützung durch das Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung und durch Universitäten, die das Projekt wissenschaftlich begleiten. In der ersten Phase, also den ersten fünf Jahren, werden von den ausgewählten Schulen beispielhafte schulische Konzepte, Maßnahmen und Materialien erarbeitet, erprobt und weiterentwickelt.
Die Kooperation ist mit folgenden Partnern angelaufen:
Das MGI konzentriert sich zum einen auf die Entwicklung verschiedener Aufgabenformate im Fach Mathematik, und zwar zunächst für Schülerinnen und Schüler im Übergang von der Grundschule zum Gymnasium. Daher ist auch der engere Austausch mit einer Kollegin der Grundschule etabliert worden. Nach der Entwicklung werden die Aufgaben erprobt, evaluiert und weiterentwickelt. Ein Ausbau auf höhere Jahrgangsstufen ist für die Zukunft geplant. In diesem Bereich setzt das Landfermann-Gymnasium in Duisburg seinen ersten Schwerpunkt und strebt eine Ausweitung auf die Übergangsphase von der Grundschule für die Zukunft an. Die Universitäten haben in allen Schritten eine unterstützende Funktion, zumal die UNI Münster mit ihrem Projekt Mathe für kleine Asse über langjährige Erfahrung verfügt. Zum anderen ist am MGI das Fach Biologie beteiligt. Es werden eigenständig zu lösende Aufgaben eingesetzt, um die Herangehensweise der Schülerinnen und Schüler und deren Problemlösungskompetenz zu erheben. Die ermittelten Daten werden dann zur Optimierung der Aufgaben verwendet.
Offizielle Informationen zum Projekt „Leistung macht Schule“:
Das MGIForscher-Projekt, ein Forder-Förder-Projekt zur Individuelle Förderung, ist ein Angebot für leistungsstarke und leistungswillige Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen
(Sekundarstufe I (Klassenstufen 6-9, Klasse 5 eingeschränkt).
Ziel des Projekts ist es, diese Begabungen herauszufordern, sowie individuelle Interessen zu entdecken, zu entfalten, weiter zu entwickeln und die Schülerinnen und Schüler damit zugleich bei der
Entwicklung ihrer Lernkompetenzen zu fördern. Grundlegend hierfür sind Strategien des selbstgesteuerten und forschenden Lernens. Hierzu zählen Strategien der Informationsverarbeitung, der
Selbststeuerung und der Leistungsmotivierung.
Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler von zwei Lehrkräften sowie Schülermentoren aus der Oberstufe.
Das MGIForscher-Projekt findet am Märkischen Gymnasium im Drehtürmodell statt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die eine Förderung außerhalb des Regelunterrichts
erhalten sollen. Sie verlassen für zwei Schulstunden in der Woche den Unterricht und arbeiten im Projekt. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich ein Thema, das nach eigenen Interessen
ausgewählt wird. Zu diesem Thema schreiben sie dann eine eigene Expertenarbeit. Ihre Arbeit präsentieren sie im Rahmen eines Forscher-Abends.
Im Portfolio dokumentieren und würdigen wir außerunterrichtliche Leistungen und Aktivitäten sowie das soziale Engagement unserer Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit am Märkischen Gymnasium. Wenn gewünscht, wird es mit dem Abiturzeugnis ausgehändigt und kann als Hilfe bei der Planung des weiteren Werdegangs oder zur Unterstützung bei einer Bewerbung eingesetzt werden.