Die Mittelstufe ist eine wichtige Schnittstelle innerhalb der schulischen und privaten Biographie von Schüler(innen) und erfordert neben Unterrichten und Fördern auch umfangreiches Beraten, Betreuen und Erziehen auf fachlich-methodischer und sozial-emotionaler Ebene unter Einbeziehung von Eltern und Erziehungsberechtigten durch Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten. (Informations- und Beratungskonzept).
Die Mittelstufenbetreuung erfordert den intensiven Blick auf diese Stufe einerseits, aber auch enge Verzahnung zur Erprobungsstufe und zur Oberstufe, um die Übergänge zu gestalten und langfristig eine erfolgreiche Schullaufbahn für Schülerinnen und Schüler mit gymnasialer Eignung zu sichern. Um den Fokus auf individuelle Besonderheiten der einzelnen Schüler(innen) richten zu können, nehmen die zukünftigen Lehrer(innen) der Klassen 7 an der vorletzten Erprobungsstufenkonferenz der Klassen 6 und die Stufenleiter(innen) der Einführungsphase an der letzten Konferenz der Klassen 9 teil.
Eine besondere pädagogische Herausforderung stellen die Jahrgänge auch aufgrund der Entwicklung der Persönlichkeit und Sozialkompetenz der Kinder zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar. Der junge Mensch macht in keinem anderen Lebensabschnitt eine größere Metamorphose durch als in den Jahren der Mittelstufe. Hier gilt es, einen klaren Rahmen zu schaffen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Schüler(innen) in der Pubertät zu unterstützen.
Sie agieren auf verschiedenen Ebenen in unterschiedlichen Teams miteinander: schulisch in fachlichen Arbeitsgemeinschaften, im Einsatz für Mitschüler(innen) als Sporthelfer oder im Schulsanitätsdienst und außerschulisch, auch interkulturell, durch Teilnahme an Schulfahrten und Austauschprogrammen, bei der Klassenfahrt (Jgst. 8), Musikfreizeit (Jgst. 5- Q2) und Austauschprogrammen mit England, Frankreich, Italien und Ungarnin den Jgst. 8 und 9. Zusätzlich werden sie in der Klasse 9 über einen zeitlich unterschiedlich langen Auslandsaufenthalt in der Oberstufe informiert und können diesen rechtzeitig planen.
Sie lernen Auseinandersetzungen unter Mitschülern auszutragen (Streitschlichtung), entwickeln Lösungsstrategien bei besonderen individuellen Problemen des Schulalltags(Beratung, Schulsozialarbeit), erlernen den sachgerechten Umgang mit modernen Medien (Medienscouts) und werden zusätzlich zum Fachunterricht aufgeklärt über die Risiken im Umgang mit Drogen (Suchtprävention) und bei der persönlichen sexuellen Findung (Profilwoche). In diese Zeit finden auch erste Orientierungen im Hinblick auf einen späteren Beruf nach der Schule statt durch Teilnahme an der Potentialanalyse und drei Berufsfelderkundungstagen in der Klasse 8 (Berufsorientierung).
Die Mittelstufe ist aufgrund der Entwicklung der Schüler(innen) eine Phase im Bildungsgang des Gymnasiums, in der Leistungsbereitschaft und –fähigkeit der Schüler(innen) sehr unterschiedlich entwickelt sind. Einen Überblick über den persönlichen Leistungsstand in Deutsch, Mathematik und Englisch im Vergleich der eigenen Klasse, der eigenen Jahrgangsstufe und mit vergleichbaren Schulstandorten innerhalb NRW liefert die Lernstandserhebung Jgst. 8.
Neben der fachlichen Bildung lernen die Schüler(innen) effektiv zu arbeiten (Methodentraining), Verantwortung für eigenes Lernen zu übernehmen und ihre Selbsteinschätzung zu steigern. Gerade hier bedarf es also der Förderung unter Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse, um neben der Breitenförderung von Regelschülern sowohl leistungsstarken als auch den gefährdeten Schüler(innen) gerecht zu werden (individuelle Förderung).
Für vom Sitzenbleiben bedrohte Schüler(innen) gibt es zur Sicherung der Schullaufbahn unterstützende Zusatzangebote mit intensiver Begleitung des Lernweges zum fachbezogenen Defizitabbau durch Übung und damit dem Erreichen von Schlüsselkompetenzen.
Individuell ausgestaltete Lern- und Förderempfehlungen werden als Signale anlässlich der Halbjahreszeugnisse im Beratungsgespräch von Schüler(innen), Eltern und Lehrer(innen) am Elternsprechtag erstellt und ihre Umsetzung zur Beseitigung von Schwächen betreut. Zusätzlich gibt es in der Klasse 8 einstündigen Ergänzungsunterricht von Fachlehrer(innen) bzw. das Angebot von Komm mit, bei dem Oberstufenschüler Schülern helfen, beides angeboten in den Hauptfächern und zusätzlich einwöchige Lernakademien in den Herbst- und Osterferien.
Vorhandene Talente und Neigungen gilt es ebenso zu entdecken, zu unterstützen und positiv zu verstärken. Zusätzliche Herausforderungen bei besonderer Begabung werden in bunter Vielfalt und entsprechend der erkannten, individuellen Potentiale unserer Schüler(innen) bedarfsgerecht neben fachspezifischer Förderung im Unterricht durch Profilbildung im Bereich der schulischen Schwerpunkte (Orientierung am Schulprofil MINT, Musik, Sport, Sprachen), außerhalb des Unterrichts bzw. der Schule in der Profilwoche, durch Teilnahme an unterschiedlichen Wettbewerben und am AG-Angebot, Präsentationen, Besuch von Schülerlabortagen, der Schüleruni und Ferienakademien angeboten.
Zusätzlich erhalten die Schüler(innen) der Klassen 8 und 9 die Möglichkeit im Wahlpflichtbereich II einen persönlichen, den Neigungen und Talente entsprechenden Schwerpunkt durch Wahl eines Fachbereichs in MINT, Wirtschaft bzw. Sprache im zweiten Halbjahr der Klasse 7 zu setzen. Im zweiten Halbjahr der Klasse 9 werden die Schüler(innen) in verschiedenen Veranstaltungen auf ihre individuelle Fächerwahlen für die Oberstufe vorbereitet.