Schulgeschichte

Das Märkische Gymnasium ist mit über 400 Jahren die älteste Schule Iserlohns, deren Ursprünge in der 1609 gegründeten Lateinschule liegen.

 

Heute befindet sich das Gymnasium auf dem Hemberg und bildet zusammen mit der »Realschule am Hemberg« das »Schul- und Sportzentrum Hemberg« der Stadt Iserlohn. Geprägt war die Geschichte der Schule über lange Zeit durch die Auseinandersetzungen zwischen dem Magistrat der Stadt Iserlohn und der evangelischen Kirchengemeinde, die ihren Einfluss bis in die fünfziger Jahre zu behaupten ver-suchte. Das Märkische Gymnasium und das Gymnasium An der Stenner befinden sich in einer engen Kooperationsgemeinschaft. So werden in der Oberstufe häufig Kurse zusammengelegt, so dass vielfältigere Kursangebote vorhanden sind.

 

Im Gebäude des MGI befindet sich das Hemberg-Museum für Naturkunde und Archäologie.

 

 

Das MGI ist hervorgegangen aus dem 1609 vom Magistrat und der ev.-luth. Kirche gemeinsam gegründeten und geleiteten »Lyceum Iserlohnense«:

  • 1609: (Neu-)Gründung der »alten Lateinschule« (»Lyceum Iserlohnense«) im ehemaligen Burgmannshaus »Küling« hinter der Obersten Stadtkirche
  • 1703-1727: Blütezeit der Gelehrtenschule unter Thomas Forstmann
  • 1793-1840: Lateinschule unter dem Rektorat von Friedrich Dahlenkamp und Carl Stamm
  • 1840-1863: Höhere Bürgerschule unter Rektor Johann Jakob Kruse. Kruse war zuvor seit 1. März 1839 Konrektor der Lateinschule. Die Rektoratsstelle bekleidete er von 1840 bis zu seinem Tod.
  • 1863: Umwandlung in eine Realschule II. Ordnung (ab 1869 I. Ordnung); Bezug eines neu er-richteten Schulgebäudes an der Baarstraße (Gelände der heutigen Postfiliale)
  • 1882: Umbenennung in Realgymnasium (Reformrealgymnasium)
  • Seit 1863 war Prof. Ernst Danz als Lehrer am Realgymnasium Iserlohn  tätig. Er war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Verschönerungsvereins Iserlohn und gründete die SGV-Abteilung Iserlohn. Er unterrichtete  bis 1902 die Fächer Englisch und Französisch, Geschichte, Deutsch, Erdkunde sowie Turnen.
  • Ab 1892: Doppelanstalt nach dem »Altonaer System«: Realgymnasium und (lateinlose) Real-schule; weiterhin nur begrenzter Zugang zum Universitätsstudium für die Absolventen der Schule
  • 1899: Fertigstellung einer Turnhalle auf dem Gelände an der Baarstraße
  • 1909: 300-Jahr-Feier
  • 1910: Bezug eines Erweiterungsbaus mit Sternwarte an der Stefanstraße/Gerichtstraße
  • 1919-1933: Reformrealgymnasium und Oberrealschule in der Weimarer Republik (»Städt. ev. Reform-Realgymnasium mit Oberrealschule«)
  • 1933-1945: Schule in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges
  • 1937: Neubenennung als «Städtische Oberschule für Jungen«
  • 1945-1961: Neuanfang nach dem Kriege
  • 1950: Einführung der bis heute gültigen Bezeichnung »Märkisches Gymnasium Iserlohn«
  • 1959: Bezug eines Erweiterungsbaus an der Gerichtstraße (verbunden mit dem Bau aus dem Jahre 1910), die Schule verfügt ? gruppiert um den Schulhof ? nun über drei Gebäude sowie eine Turnhalle
  • 1961-1977: Reform der Oberstufe des Gymnasiums (u. a. 1965 Einführung eines wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Zweiges ? sog. F-Gymnasium ? und 1970 Reform der Ober-stufe unter dem Namen »Iserlohner Modell«)  und Errichtung des Schulneubaus am Hemberg
  • seit 1977: neues, modernes MGI mit Koedukation am Hemberg
  • seit 2005: Umstellung des Gymnasiums von neun auf acht Schuljahre bis zum Abitur (G-8)
  • 2009: zahlreiche Veranstaltungen zur 400-Jahr-Feier der Schule
  • 2010: Bau der Mensa und der neuen modernen Sporthalle

Quellen:

  • Berkemeier, G., Bleicher, W. & Muthmann, G. (Hrsg.), Gymnasium Iserlohnense 1609-1984. 375 Jahre Schulgeschichte in Iserlohn ? Von der Lateinschule zum Märkischen Gymnasium. Iserlohn 1984
  • Stadtarchiv Iserlohn [Bettge, G.], 400 Jahre Märkisches Gymnasium 1609-2009. Vom Bilstein zum Hemberg ? Vom Burgmannshaus zum Schulzentrum. Eine schul- und stadtgeschichtliche Zeitreise. Iserlohn 2009

Uwe Grothe