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Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums in Berlin

Der 203. Jugendpressekongress, der vom 26.09.2025 bis zum 28.09.2025 in Berlin stattfand, bot rund 100 Jugendlichen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Mobilität auseinanderzusetzen und zugleich Einblicke in journalistische Berufe zu gewinnen. Organisiert wurde der Kongress von Young Leaders. Young Leaders ist eine GmbH, die engagierten Jugendlichen im Alter von 15 bis 21 Jahren die Chance bietet, Eindrücke von und als Führungsposition zu sammeln.
Im Verlauf der Veranstaltung hielten verschiedene Experten Vorträge, die anschließend durch Interviews mit den Teilnehmenden vertieft wurden. Die geladenen Experten, die zum Teil in ihrer Jugend selbst Teilnehmende bei Young-Leaders-Veranstaltungen waren, sprachen über verschiedene Themenbereiche – etwa die Liberalisierung des Schienennetzes in Deutschland, aber auch über die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und deren Zusammenhang mit Nachhaltigkeit sowie Mobilität.


Der Redakteur Oliver Maksan (NZZ Berlin) sprach zum Thema „Fakten, Fake News und Fiktionen – wie Medien unsere Wahrnehmung prägen“. Er vertrat die Meinung, dass das Problem der Fake News vor allem von den Medien selbst übertrieben dargestellt werde und der Großteil der Bevölkerung kaum mit Falschmeldungen konfrontiert sei. Diese These wurde von den Jugendlichen kritisch hinterfragt: Menschen, die selbst Opfer von Falschinformationen würden, erkennen diese oft nicht als solche an. Außerdem kann die Behauptung, Fake News seien kein großes Problem, gefährlich sein – schließlich glauben auch Verschwörungstheoretiker fest daran, die Wahrheit zu kennen.

 

Im Vortrag von Dr. Henrik Becker („New Mobility – Nachhaltigkeitskonzepte im Mobilitätssektor“) ging es um das Konzept der Smart City. Diese soll durch Digitalisierung und intelligente Vernetzung die Lebensqualität der Menschen verbessern. Ein Einwand der Jugendlichen war: inwiefern soziale Ungleichheit dabei berücksichtigt würde: Was geschehe mit Obdachlosen oder älteren Menschen, die technisch nicht versiert sind? Eine Smart City, die bestimmte Gruppen ausschließe, löse Probleme nicht – sie würde sie nur verlagern. Auch sei der Datenschutz zu berücksichtigen: Wenn Bahnhöfe oder Straßen per Gesichtserkennung überwacht würden, stelle sich die Frage, ob dadurch Grundrechte eingeschränkt würden. Das Konzept der Smart City bietet also Chancen, aber auch Grenzen. 
Der Kongress bot den Jugendlichen die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, auszutauschen und Ideen für Projekte der Zukunft zu sammeln. Er wirkte zudem motivierend, denn der Austausch mit anderen engagierten Jugendlichen zeigte neue Perspektiven für das eigene Engagement auf.


Matilda Caspers, Iserlohn